Stress beim Hund erkennen und abbauen

Hunde zählen nicht ohne Grund zu den besten Freund des Menschen. Seit vielen Jahrtausenden sind die kleinen Vierbeiner treue Begleiter, mit denen viele Menschen jeden Tag das Leben bestreiten. Während eines Hundelebens ist das Tier den unterschiedlichsten Situationen ausgesetzt.

Stress macht nicht beim Menschen Halt, so können auch Hunde Stress fühlen, wenn sie sich zum Beispiel in einer bedrohlichen Situation befinden. Auch eine nicht tiergerechte Tierhaltung ist für den geliebten Vierbeiner purer Stress oder auch die Missachtung der Hundepersönlichkeit können Stress auslösen.

So wie beim Menschen kann dauerhafter Stress bei den Tieren gesundheitlichen Probleme verursachen. In diesem Artikel geht es darum, wie Sie als Hundebesitzer/in Stress erkennen können und was Sie tun können, um mehr Entspannung in das Leben Ihres geliebten Hundes zu bekommen.

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Welche Anzeichen deuten auf Stress beim Hund hin?

Wie jedes andere Lebewesen können auch Tiere negativen Stress fühlen, welcher auf lange Sicht schädlich für das Tier sein kann. Die Auslöser für Stress sind dabei genauso vielseitig wie der Charakter des Hundes. Dementsprechend können sich die Symptome von Hund zu Hund stark unterscheiden und müssen individuell betrachtet werden. Generell lässt sich sagen, dass sich der Stress bei Hunden auf eine ähnliche Weise bemerkbar macht wie bei uns Menschen. Dem einen schlägt der Stress auf den Magen, andere dagegen bekommen Heißhungerattacken.

Sobald Sie das Gefühl haben, dass das Tier leidet, sollten Sie umgehend einen Veterinärmediziner aufsuchen. Nur dieser kann anhand Untersuchungen feststellen, ob das Tier an einer Erkrankung oder an Stress leidet. Stress bei Tieren kann sowohl durch physiologische, aber auch psychische Probleme verursacht werden. In den meisten Fällen zeigt er sich durch folgende Anzeichen:

  • Erhöhter Speichelfluss, Maullecken oder auch unangenehmen Mundgeruch
  • Häufiges Putzen des Fells und der Pfoten
  • Abwehrhaltung
  • Muskelverspannungen und Zittern
  • Sichtbare Anspannung des Körpers
  • Zerstörung von Gegenständen
  • Entwicklung von Aggressionen
  • Verdauungsprobleme
  • Deutlich erhöhtes Bellen, Winseln oder Jaulen
  • Vermehrtes Schütteln
  • Selbstverletzendes Verhalten
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Hierbei müssen nicht alle Anzeichen auf das Tier zutreffen. Sollten Sie aber mehrere Symptome bei Ihrem Tier bemerken, sollten Sie mögliche Auslöser für den Stress ermitteln und in Zukunft vermeiden.

Wie Sie Stressauslöser erkennen und vermeiden können

Der Hund zählt zwar zu den besten Freund des Menschen. Doch am Ende des Tages bleibt das geliebte Tier ein Hund und kein Mensch. Dementsprechend können Situationen, welche für den Menschen vollkommen normal sind, bei Hunden großen Stress auslösen. Leider bemerken viele Besitzer/innen gar nicht, dass das Tier Stress empfinden. Nicht jedes Tier ist für jede Aktivität oder für jede alltägliche Situation geeignet und die Ursache kann sehr vielseitig sein. Umso wichtiger ist es, dass Sie die Körpersprache des Tieres genau beobachten und die Situation und Umstände feststellen, dass das Tier stresst, nervös und unsicher macht.

Diese Situationen und Umstände können häufig Stress bei Hunden auslösen:

  • Veränderungen in der Lebenswelt
  • Hunger oder Futterneid
  • Mobbing
  • Verlustängste und Einsamkeit
  • Angst
  • Laute Geräusche
  • Menschenmassen
  • Gewalt (körperlich und/oder seelisch)
  • Fremde Personen
  • Andere Tiere
  • Schmerzen oder andere Erkrankungen
  • Schlafmangel
  • Fahren in öffentlichen Verkehrsmittel oder im Auto
  • Psychische Probleme

Diese sind nur einige wenige Faktoren, die beim Vierbeiner Stress auslösen können. Wie die Hunde auf Stress reagieren, ist stark vom Individuum abhängig. Entscheidend ist, dass Sie erkennen, welche Ursachen für den Stress verantwortlich sind. So können Sie den Stress vermeiden oder die Probleme mittels einer Therapie oder eine Hundeschule behandeln.

Während der eine Hund jeden Tag durch die Großstadt geführt werden können, bekommt ein anderer Hund Panikzustände, wenn der Fernseher zu laut ist. Daran lässt sich erkennen, dass die Erziehung des Hundes eine wichtige Rolle spielt, aber auch das Umfeld, unter welcher der Hund aufgewachsen ist, spielt eine wichtige Rolle auf die spätere Stressentwicklung. Die naturgegebene Persönlichkeit des Hundes legt die Stresstoleranz fest.

Ein Hund, welcher schon seit jungen Jahren zurückhaltend, schüchtern und empfindlich auf Geräusche reagierte, wird sich nur schwer an den Trubel einer Großstadt gewöhnen. Tiere, dessen Persönlichkeit nicht gefestigt sind, kann man langfristig mit einem Training oder einer Therapie behandeln.

Dank diesem Training geben Sie Ihrem Hund die Chance, mit den Faktoren für Stress richtig umzugehen. Dementsprechend werden weniger Stresshormone freigesetzt und der Vierbeiner gewöhnt sich an den Alltag des Menschen. Als Besitzer und Rudelführer sollten Sie immer auf die Persönlichkeit des Hundes eingehen und diese im Auge behandeln, bevor Sie den Hund mit Stresssituationen konfrontieren.

Wie können die geliebten Vierbeiner ihren Stress abbauen?

Generell betrachtet ist Stress eine normale Reaktion auf nicht bekannte Situationen. Daher lässt sich Stress grundsätzlich in positiven und negativen Stress unterteilen. So empfinden sowohl Menschen als auch Tieren Sport als positiven Stress.

Diese Art hat keine negativen Folgen auf die Gesundheit – ganz im Gegenteil zu negativen Stress. Der Überlebensinstinkt des Hundes sorgt dafür, dass der Körper anspannt. Wenn das Tier nicht von klein auf gelernt hat, diese innere Unruhe zu bewältigen, kann ein unkontrolliertes Verhalten die Folge sein.

Der Instinkt entscheidet bei stressigen Situationen entweder in Flucht oder Angriff, sofern das Tier es nicht von klein auf anders gelernt hat. Welpen, die gut sozialisiert sind, lernen verschiedene Methoden, um den Stress zu bewältigen. Abhängig von der Persönlichkeit des Tieres braucht ein Hund Hilfe und Sicherheit vom Rudelführer, also von Ihnen.

Mit diesen Maßnahmen können Sie Ihren Hund helfen

Da es sich bei Stress um ein sehr individuelles Thema handelt, kann auch bei den Entspannungsmaßnahmen keine pauschale Antwort gegeben werden. Bei vielen Hunden reicht es vollkommen aus, wenn die Stressursachen vermieden werden. Bei anderen Tieren können nur mit Trainings gute Erfolge erzielt werden. Sie als Hundebesitzer/in können an einigen Punkten ansetzen, um den geliebten Vierbeiner beim Entspannen zu unterstützen:

  • Das Tier beim Tierarzt auf Erkrankungen untersuchen
  • Entspannende Musik einschalten (zum Beispiel Reggae, Klassik oder Soft Rock)
  • Für mehr Bewegung sorgen
  • Genug Schlaf ermöglichen
  • Stresssituationen vermeiden
  • Den Hund an den Stressauslöser langsam gewöhnen
  • Achtsam und rücksichtsvoll an neue Situationen heranführen
  • Sicherheit vermitteln
  • Letzte Worte zum Schluss

Jeder Hund ist etwas ganz Besonderes, das kann jede/r Besitzer/in bezeugen. Die Persönlichkeit des Tieres zählt zu den größten Schätzen. Allerdings gehört auch die Stresstoleranz zur Persönlichkeit, die bei jedem Tier unterschiedlich ist.

Sobald Sie bemerken, dass der Hund in seinem Alltag gestresst, unruhig oder nervös ist, liegt es in Ihrer Verantwortung, der Ursache auf dem Grund zu gehen. Unter Umständen können die Auslöser vermeiden. Zum Glück sind die Stress-Ursachen sehr gut greifbar und können alleine oder mithilfe eines Experten mit der Zeit gelöst werden.